Phosphatentfernung im Meerwasseraquarium

Hallo liebe Kunden, Hallo liebe Meerwasserfreunde!

Heute geht es in unserer Beitragsreihe um die Entfernung von Phosphaten aus dem Meerwasseraquarium. Phosphate (im folgenden auch Po4 genannt) finden sich eigentlich in jedem Meerwasserbecken. Im Gegensatz zu anderen Nährstoffverbindungen kommt Phosphat in der Natur nur in extrem kleinen Mengen vor. Im Folgenden versuche ich zu beschreiben, wie wir Kunden helfen, den Po4-Wert auf ein Optimum einzustellen.

Was ist Phosphat und was bewirkt es?

Natürlich könnte man an dieser Stelle extrem weit ausholen, die Chemiemappen aus der Schule wieder hervorkramen und sich ausgiebig über Phosphate informieren. Dies ist für unsere Zwecke als Meerwasseraquarianer aber gar nicht nötig. Phosphat gilt als einer der Bausteine des Lebens – und das nicht ohne Grund. Es liefert den Brennstoff für jegliche Art von Wachstum, Vermehrung oder anderem Energieverbrauch. Ohne Phosphate ist Leben nicht möglich. Daher wird es auch oft als „essentiell“ bezeichnet. Im natürlichen Meerwasser kommt Phosphat nur in extrem geringen Mengen zum Vorschein, daher wird ein Korallenriff auch oft „Nährstoffwüste“ genannt. Zusammenfassend lässt sich also sagen: Phosphat ist absolut notwendig – zu viel Phosphat entspricht allerdings nicht dem Milieu, auf dass sich unsere Korallen über Jahrhunderte angepasst haben. Ein Ritt auf Messers Schneide.

Was passiert, wenn ich zu viel Phosphat in meinem Aquarium habe?

Für einen zu hohen Phosphatwert gibt es viele, verschiedene Anzeichen. Das sogenannte beschleunigte Algenwachstum wird hier oft an erster Stelle aufgeführt – nicht ganz zu unrecht. Zusätzliches Phosphat begünstigt das Wachstum von jeglichen Algen – ob Makroalgen, Fadenalgen oder auch Symbiosealgen. Unter bestimmten Umständen kann Phosphat auch zur Bildung von Dinoflagellaten (auch einzellige Algen) oder Cyanobakterien führen. Eines der ersten Anzeichen für einen zu hohen Po4-Wert ist ein vermehrtes Wachtum von Fadenalgen an den Aquarienscheiben. Ein weiterer Faktor ist das Eindunkeln unserer Korallen. Aber wieso ist das so? Korallen gewinnen Ihre Energie über die Photosynthese mit sogenannten Symbiosealgen. Ist zu viel Po4 vorhanden, vermehren sich diese Symbiosealgen zu stark und überdecken damit die komplette Grundfarbe der Koralle. Was bleibt, ist ein sehr dunkles grün bis braun. Diese Umfärbung ist reversibel – sollte die Koralle wieder bei besseren Bedingungen stehen, wird Sie sich innerhalb von Wochen zurückfärben. Ein zu hoher Po4-Wert kann außerdem das Korallenwachstum einschränken, da Phosphat die Kalksynthese blockiert.

Was passiert, wenn ich zu wenig Phosphat in meinem Aquarium habe?

Ein zu geringer Po4 Gehalt ist in Meerwasseraquarien relativ selten anzutreffen. Oftmals hört man von sogenannten „Null-Werten“, die sich bei genauerer Betrachtung als Messfehler herausstellen. Diese können z.B. durch falsche Anwendung, schlechte Farbkarten oder ungenügend präzise Tests entstehen. Viele Aquarianer berichten mir von Schwierigkeiten beim Identifizieren des Farbschlags und sind deshalb nicht in der Lage, ihren Po4-Wert sicher und zuverlässig zu bestimmen. Da Phosphat ständig durch Futter, Verunreinigungen, Fischkot und Nachfüllwasser sowie Additive und Adsorber ins Aquarium eingetragen wird ist eine Limitierung meistens auszuschließen. Sollte ein Kunde bereits Maßnahmen gegen eine Anreicherung von Po4 getroffen haben, kann es durch Dosierfehler zu einer Limitierung kommen. Diese zeigt sich meistens durch helle Korallen, ein gutes Polypenbild, aber ein zeitgleiches Absterben der Koralle von der Basis aus. In diesem Falle frisst sich die Koralle quasi selber auf um nicht zu verhungern um gleichzeitig bei voller Polypenexpansion etwas Futter zu erhaschen. Ein ähnliches Bild ohne volle Polypenexpansion kann auch bei zu hohen Po4 Werten entstehen! Seien Sie sich bevor Sie Maßnahmen treffen erst sicher, um welche Art von Absterben es sich handelt.

Was ist ein optimaler Po4-Wert und wie kann ich meinen Po4-Wert senken?

Für reine Steinkorallenaquarien kann der Po4-Wert eigentlich nicht niedrig genug sein, ohne dabei auf 0 zu fallen. In der Praxis ist ein derartig an der Grenze fahrendes Aquarium allerdings mit extrem viel Pflege- und Messaufwand verbunden. Realistische, gute Werte für ein Aquarium liegen zwischen ca. 0,02 und 0,1 Po4. Darunter ist die Gefahr sehr hoch, eine Limitierung herbeizuführen, darüber fühlen sich bestimmte Korallen schon sehr unwohl und es wird zu einem verstärkten, ungewollten Algenwachstum kommen.
Für Mischbecken und Weichkorallenbecken sollten Sie vor Allem darauf achten, dass die Werte 0,1 Po4 nicht überschreiten. Darunter werden Sie bei Ihren Korallen keine grundsätzlichen Unterschiede erkennen können.
Die unserer Meinung nach beste Methode Phosphat zu binden, ist der Einsatz eines Adsorbers. Dieser bindet aufgrund seiner Oberflächenstruktur Phosphate, sodass Sie dem Freiwasser entzogen werden. Diese Adsorber lassen sich entweder in einem Filterbeutel an einer gut durchströmten Stelle oder in einem Wirbel-/Fließbettfilter einsetzen. Letztere Variante ist deutlich effektiver, da sich das Granulat nicht so schnell mit organischen Resten zusetzt und somit länger aktiv bleibt.
Diese Adsorber bestehen entweder aus einem Eisengranulat oder einem Aluminiumgranulat. Während das Eisengranulat Eisen abgibt und Aluminium aufnimmt, gibt das Aluminiumgranulat Aluminium ab und nimmt Eisen auf. Ein Einsatz im Wechsel bietet sich dadurch optimal an.
Eine weitere Methode zur Entfernung von Phosphaten ist der Einsatz eines Flüssigadsorbers oder eines Bakterienpräparats. Hier ist besonders genau auf die Dosierung zu achten, denn manche flüssigen Helfer können den Po4 Wert zu schnell senken. Da können sogar die stabilsten Korallen manchmal empfindlich reagieren. Auch hier gilt, wie fast überall in der Meerwasseraquaristik: Viel Geduld hilft viel – aber bisher konnte noch jedes Phosphatproblem behoben werden und Sie werden mit einem optimal eingestellten Po4-Wert viel mehr Freude an Ihrem Aquarium haben. Die Korallen zeigen sich in Ihrer schönsten Farbe, das Wachstum ist kräftig und stark und Spurenelemente können besser verarbeitet werden. Achten Sie bitte auch hier darauf, dass niedrige Po4-Werte zu Wachstumsschüben führen können – lassen Sie deshalb Ihre anderen Werte wie z.B. den schnell fallenden kH-Wert nicht aus dem Auge. Sollten Sie weitere Fragen zur Phosphatentfernung haben oder suchen Sie tiefergehende Informationen zu dem Thema, zögern Sie bitte nicht unsere Mitarbeiter telefonisch, per Email oder Chat zu kontaktieren.

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