Jeder Meerwasseraquarianer kennt das Problem – dunkle, braun-graue Beläge, die meist zuerst den Bodengrund überziehen und im späteren Verlauf den ganzen Riffaufbau bedecken können. Was in der „Einfahrphase“ aufgrund von frischem Aragonitsand oder ungespülter Riffkeramik sowie Kieselsäureresten im Ausgangswasser noch als „normal“ und eine Geduldsfrage gilt, kann im späteren Verlauf der Entwicklung eines Meerwasseraquariums schnell zu Problemen führen. Die auftretenden Kieselalgen (Diatomeen) können als Nahrungsgrundlage für diverse schlimmere Gäste im Aquarium dienen. So stehen sie im Verdacht das Wachstum und die Vermehrung von Cyanobakterien, Turbellarien und Dinoflagellaten zu unterstützen. Diesen ungebetenen Gästen frühzeitig ein zu bequemes Milieu zu verwehren ist die beste Prophylaxe gegen langwierige und schwer zu lösende Problematiken im Aquarium.
Woran erkenne ich Kieselalgen?
Die Sichtprobe zeigt einen braunen, oft etwas gräulichen Belag. Dieser tritt nicht, wie z.B. Cyanobakterien, Goldalgen oder Dingflagellaten in Kombination mit Sauerstoffblasen auf. Die Schichtdicke des Belages beträgt oft nur wenige Millimeter. Eine absolut eindeutige Bestimmung ist oftmals nur mit Hilfe eines Mikroskops möglich, da verschiedene Beläge durchaus gemeinsam und vermischt auftreten können. So sind alle Kombinationen von Dingflagellaten/Kieselalgen bis Cyanobakterien/Goldalgen möglich.
Was kann ich gegen Kieselalgen tun?
Der Erste und wichtigste Schritt ist den Kieselalgen die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Dazu sollte jegliche Kieselsäure aus dem Aquarium entfernt werden. Dies ist am besten durch sogenannte Adsorbermaterialien zu bewerkstelligen. Diese werden entweder in einer speziellen Filtersocke oder einfach einem gut ausgewaschenen Damenstrumpf ins Aquarium gehängt. Hierbei ist darauf zu achten, dass es sich um eine gut durchströmte Stelle handelt.
Der Zweite, aber viel wichtigere Schritt ist, den Nachschub von Kieselsäure im Aquarium auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Im Grunde genommen kommt die komplette Kieselsäure aus unserem Nachfüllwasser. Um sein Ausgangswasser aus der Osmoseanlage zu tatsächlichem Reinstwasser zu verbessern bietet sich eine nachgeschaltete Filterkartusche mit einem Silikatadsorber an.